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EU riskiert neue Abhängigkeit: LNG ersetzt russisches Gas, schafft aber neue Risiken

Die EU steht zunehmend unter Druck, weil sie sich nach dem Wegfall russischer Gaslieferungen stark auf Flüssigerdgas (LNG) aus den USA und Katar stützt. Rund 45 Prozent der EU-Importe stammen inzwischen aus den Vereinigten Staaten, etwa zehn Prozent aus Katar – doppelt so viel wie noch 2021. Damit hat sich die Abhängigkeit lediglich verschoben: weg von Russland, hin zu neuen Lieferanten. Die USA und Katar warnten die EU in einem Schreiben, dass strenge Nachhaltigkeitsvorgaben die Versorgungssicherheit gefährden könnten. Experten der Stiftung Wissenschaft und Politik mahnen, die EU müsse ihre Gasquellen stärker diversifizieren und den Ausbau erneuerbarer Energien wie Wasserstoff beschleunigen, um LNG nur als Übergangslösung zu nutzen. Da etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte mit Gas heizt, könnten Preisschwankungen auf dem LNG-Markt künftig direkte Auswirkungen auf die Verbraucher haben.